Geschichte des Schluntz

Bier hat auch in Erfurt eine jahrhundertealte Tradition.

Im Mittelalter war das Grund- und Flusswasser der Städte so stark verunreinigt, dass es sicherer und gesünder war, das daraus gebraute Bier zu trinken. Dies machte Bier zum Hauptgetränk der städtischen Bürger.

1587 gab es in Erfurt für etwa 18.000 Einwohner 200 Brauereien (Biereigen) und ca. 700 weitere Betriebe, die das Recht hatten, Bier zu brauen.

Schluntzius Du schmeckst mir wohl in meinem Muntzius

 

soll der Gelehrte und Poet Ludolphus Prigius im Jahr 1584, wahrscheinlich nach reichlichem Genuss desselben, zum Erfurter Schluntz geschrieben haben.

Schluntz

Markennamen waren zu dieser Zeit noch nicht in Mode und so war es üblich, dass man dem Bier einen städteweiten Namen gab.

In Erfurt hieß das Bier Schluntz.

Zur Namensherkunft findet man drei mögliche Ansätze:

  • Die Bäcker
    die für die Biereigen der Stadt das Malz darrten, dabei aber regelmäßig schluntzten und es anbrennen ließen
  • Das Wasser der Gera
    welches, wie erwähnt, sehr verschmutzt war und das Bier dadurch niemals klar und hell, sondern eher trübe, dunkel und „schluntzig“ war
  • Die Wirkung des Bieres
    denn es soll jene, die es unmäßig tranken, unverständlich, unsinnig, unvernünftig, und unlenksam, also einfach „schlunzig“ gemacht haben

Wir knüpfen an diese alten Erfurter Traditionen an. Mit dem Unterschied, dass unser Schluntz heute nicht mehr die braune, dunkle und trübe Brühe aus verdrecktem Gera-Wasser, verbranntem Malz oder sonderlichen weiteren Zusätzen ist, die damals üblich waren, sondern ein leckeres, nach deutschem Reinheitsgebot handwerklich gebrautes Pils aus frischem Thüringer Quellwasser, Thüringer Malz und bestem Naturhopfen.